Diese Updates aus dem Odoo & ERP-Universum solltest Du diesen Monat nicht verpassen.
News aus dem Odoo HQ
Offizielle Updates und Beiträge direkt aus Odoo’s Zentrale, von Odoo-Mitarbeitern und Odoo-Gründer Fabien Pinckaers.
Odoo eröffnet neuen Standort in Frankreich
Fabien Pinckaers hat angekündigt, dass Odoo bis zum zweiten Quartal 2026 ein neues Büro in Frankreich eröffnen wird.
Interne Quellen zufolge ist der Standort in Lyon geplant.
Odoo verfolgt bei der internationalen Expansion oft einen unorthodoxen Ansatz: Statt teurer Metropolen wählt das Unternehmen lieber aufstrebende Städte mit großem Entwicklungspotenzial.
Lyon verfügt über ein starkes Ökosystem von kleinen und mittelständischen Unternehmen und liegt zudem in unmittelbarer Nähe zu Italien und der Schweiz. Damit ist der Standort ein kluger Schritt für Odoos europäische Expansion - und entsprechend groß ist die Vorfreude in der Community.

Odoo Gründer verteidigt niedrige Margen
Die angekündigten Preiserhöhungen für 2026 haben Online-Diskussionen über Odoo's Geschäftsmodell ausgelöst.
Kritiker merken an, dass der Umsatz pro Mitarbeiter (~79.000 €) und die durchschnittlichen Vertragswerte (~2.575 €) sehr niedrig sind und fragen sich, ob das langfristig funktioniert.
Fabien Pinckaers hat direkt Stellung genommen: Odoo hält die Margen bewusst niedrig, um in das Produkt zu investieren und langfristig nachhaltig zu wachsen. In seinen Worten:
Die Zahlen bestätigen den Ansatz: 2024 erzielte Odoo 426 Mio. € Umsatz, bei gerade einmal 314 Tsd. € Gewinn.
Die kommenden Preisanpassungen sind notwendig, um den Support zu sichern und die Produktentwicklung fortzusetzen.
Odoo-Expertenrunde debatiert Peppol
Die eRechnungs-Saga geht in die nächste Runde:
Odoo widmet seine neueste „Unplugged“-Folge auf Social Media komplett dem Thema Peppol (Pan-European Public Procurement Online).
Experten aus Odoo's Consulting-, R&D- und Produkt-Teams erklären darin, wie der technische und praktische Wandel durch die kommenden E-Rechnungs-Pflichten gelingt.
Das Wichtigste in Kürze:
- Peppol ist ein dezentrales Netzwerk für den Austausch strukturierter Rechnungen (XML).
- Es ersetzt das fehleranfällige „Raten“ von Daten via OCR durch eine 100 % akkurate Datenübertragung.
- Odoo stellt den Access Point kostenlos und unbegrenzt allen Usern zur Verfügung, während Konkurrenten oft noch bis zu 45 Cent pro Rechnung abkassieren.
- Peppol verhindert Identitätsbetrug effektiv mit neuen KYC-Maßnahmen
- Aktivierung erfolgt in 4 Klicks, bereit für weltweiten Rechnungsversand
Da die eRechnung bis 2030 für alle B2B-Transaktionen in der EU Pflicht wird, wächst der Druck auf Unternehmen, sich jetzt zukunftssicher aufzustellen.
Community-Tratsch
Die heißen Themen, über die Odoo-Nutzer diesen Monat sprechen.
Odoo behebt 10 Jahre altes PostgreSQL-Problem
Ein Odoo-Nutzer ließ auf LinkedIn die digitalen Korken knallen: Ein besonders hartnäckiges PostgreSQL-Problem wurde nach zehn Jahren endlich behoben.
Das Problem (#12850) sorgte dafür, dass Odoo beim Start immer die Standard-Datenbank „postgres“ ansprach, selbst wenn eine andere Wartungsdatenbank angegeben war. In sicheren PostgreSQL-Umgebungen führte das häufig zu Fehlermeldungen, wenn der Odoo-Nutzer keinen Zugriff auf „postgres“ hatte.
Mit der neuen Lösung können Anwender nun selbst wählen, welche Datenbank sie für Wartungszwecke oder andere Aufgaben nutzen möchten.
Auch alte Designentscheidungen können in modernen Systemen noch Ärger bereiten. Altlasten zu beheben lohnt sich also – und die Nutzer werden den Unterschied definitiv spüren.

Lob für erste Odoo 19 Upgrades
Die Odoo-Community beginnt gerade mit den Upgrades auf Version 19, und die ersten Rückmeldungen sind überwiegend positiv.
Besonders hervorgehoben werden:
- Schnellere Migration: Ein Nutzer berichtete, über 7.000 Codezeilen in weniger als 4 Stunden upgraden zu können.
- Verbesserte Preislisten, insbesondere bei Abonnements.
- Sauberer und konsistenterer Code.

Odoo erreicht 20 % Marktanteil in Belgien
Wie dominant ist Odoo in seinem Heimatmarkt wirklich?
Darüber wurde diese Woche in der Community heiß diskutiert, nachdem ein Odoo-Mitarbeiter die steile These aufstellte, dass mittlerweile jedes fünfte belgische Unternehmen die Software nutzt. Diese Rechnung schien für viele zunächst nicht aufzugehen und sorgte für einige kritische Nachfragen.
CEO Fabien Pinckaers schaltete sich daraufhin persönlich ein und lieferte die passenden Daten.
Er erklärte, dass sich die 20% auf jene ~200.000 belgischen Unternehmen beziehen, die mindestens einen Mitarbeiter beschäftigen.
So setzen sich die rund 37.000 aktiven Firmen zusammen:
- 17.000 sind zahlende Abonnenten.
- ~20.000 nutzen kostenlose Datenbanken (Community oder One-App-Free). Davon werden ca. 10.000 Mandanten direkt von Buchhaltungsfirmen verwaltet.
Gerüchte um Preiserhöhung für USA & Kanada
In der Community wird gemunkelt, dass Odoo plant, die Preise für den US-Markt ab Januar 2026 um 30% anzuheben.
Zudem heißt es, dass eine eigene kanadische Preisliste eingeführt werden soll, die sich wahrscheinlich an den neuen US-Preisen (umgerechnet in CAD) orientiert.
Bisher wurde von Odoo nichts offiziell bestätigt.
Neues aus der ERP-Welt
Schlagzeilen aus der ERP-Welt, die du nicht verpassen solltest.
EU verschiebt KI-Vorgaben für Hochrisiko-Systeme
Die Europäische Kommission will zentrale Teile des EU-KI-Gesetzes verschieben und strengere Pflichten für sogenannte Hochrisiko-KI später einführen.
Statt ab August 2026 sollen die wichtigsten Anforderungen nun erst ab Dezember 2027 gelten. Betroffen sind unter anderem KI-Systeme zur biometrischen Identifikation, für Personalentscheidungen oder für den Einsatz in kritischer Infrastruktur.
Der Aufschub ist Teil der sogenannten „Digital-Omnibus“-Initiative. Ziel ist es, regulatorische Überschneidungen zu reduzieren und Unternehmen zu entlasten. Verpflichtungen sollen erst greifen, wenn technische Standards und klare Leitlinien vorliegen.
Das Gesetzgebungspaket beinhaltet auch ein wichtiges Zugeständnis an die Industrie: Entwickler sollen ausdrücklich sensible personenbezogene Daten verarbeiten dürfen, um Verzerrungen (Bias) in KI-Modellen zu erkennen und zu reduzieren. Damit reagiert Brüssel auf Kritik, dass bestehende Datenschutzvorgaben notwendige Tests bislang erschwert haben.
Das EU-KI-Gesetz gilt bereits seit August 2024 und viele Pflichten – etwa zur Risikoeinstufung, Dokumentation und Kennzeichnung – sind schon jetzt relevant. Die Verschiebung betrifft vor allem die strengsten Vorgaben für Hochrisiko-Anwendungen.
Die Änderungen müssen noch vom Europäischen Parlament und vom Rat beschlossen werden. Die Unterstützung aus der Wirtschaft ist groß. Unternehmen sollten derzeit mit einem Start der Hochrisiko-Regeln im Dezember 2027 planen, ihre Governance- und Compliance-Vorbereitungen aber weiterführen.
ServiceNow plant 7-Milliarden-Dollar-Übernahme
Der Enterprise-Softwareanbieter ServiceNow steht kurz vor der Übernahme von Armis, einem Cybersecurity-Startup, das auf den Schutz von IoT- und unverwalteten Geräten spezialisiert ist. Mit einem Wert von bis zu 7 Milliarden US-Dollar könnte dies die bislang größte Übernahme in der Geschichte von ServiceNow werden.
Ziel der Übernahme ist es, die Sicherheitslösungen von ServiceNow zu stärken. Durch die Integration der Technologie von Armis in die bestehende Workflow-Plattform könnten Sicherheitsvorfälle erkannt und automatisch in die Bearbeitung von Zwischenfällen, Risiken und Compliance-Prozessen eingebunden werden. Damit würde das Unternehmen seine Enterprise-Security-Fähigkeiten und sein Produktportfolio deutlich ausbauen.
Die Reaktion der Anleger fiel heftig aus.Die Aktie von ServiceNow fiel am Montag um fast 12 %. Gründe dafür sind unter anderem:
- Hoher Preis: Die Bewertung von 7 Milliarden US-Dollar entspricht rund 23-fachem Jahresumsatz von Armis.
- Verwässerung der Anteile: ServiceNow könnte neue Aktien ausgeben, um die Übernahme zu finanzieren, was den Wert bestehender Aktien reduzieren könnte.
- Tempo der Übernahmen: ServiceNow hat 2025 bereits große Deals abgeschlossen, darunter Moveworks (2,9 Mrd. USD) und Veza (~1 Mrd. USD), was Management und Kapital belastet.
- Zukunftsängste: Analysten warnen zudem vor allgemeinen Trends. Generative KI könnte die Produktivität bei Kunden erhöhen und damit die Nachfrage nach Softwarelizenzen senken, was das Umsatzwachstum von ServiceNow begrenzen könnte.
SAP beendet Verkauf von Business ByDesign
SAP hat nochmal offiziell bestätigt, dass die Mittelstandssoftware Business ByDesign ab dem 20. April 2026 nicht mehr an neue Kunden verkauft wird.
Für bestehende Kunden ändert sich nichts: Updates und Support bleiben erhalten, ein Wartungsende ist nicht geplant.
Business ByDesign galt einst als Hoffnungsträger für den Mittelstand, konnte die hohen Erwartungen aber nie erfüllen. Technische Startprobleme, hohe Komplexität und Kosten haben die Verbreitung stark eingeschränkt, aktuelle Nutzerzahlen sind unklar.
Intern hat das Produkt mittlerweile eine niedrige Priorität, die Wartung wird seit Jahren größtenteils ausgelagert.
Die Abkündigung verdeutlicht, dass SAP seinen Fokus auf moderne Cloud-ERP-Lösungen legt.
Viele Mittelstandsunternehmen stehen nun vor komplexen Migrationsprojekten – ob sie zu S/4HANA Cloud, Business One oder zu Alternativen wechseln, ist offen.
Investoren besorgt über Oracles KI-Ausgaben
Oracle hat in seinem neuesten Quartalsbericht die Erwartungen von Analysten bei Umsatz und Gewinn verfehlt. Die Aktie fiel nachbörslich um mehr als 10 %.
Die Einnahmen stiegen insgesamt um 14 % auf 16,1 Mrd. Das KI-Geschäft wuchs um 68 %.
Gleichzeitig plant Oracle Investitionen von 50 Mrd. $ für KI-Infrastruktur im kommenden Jahr, größtenteils finanziert durch Schulden.
Das Problem für Investoren: Die hohen Ausgaben könnten die kurzfristigen Gewinne übersteigen, und es ist unklar, wann die KI-Investitionen tatsächlich profitabel werden.
Oracle hat zwar große Aufträge, unter anderem von OpenAI, Meta und Nvidia, gesichert, doch der Markt zweifelt, ob das Unternehmen die Infrastruktur schnell genug in nachhaltige Profite umwandeln kann.
15 Billionen Dollar: KI übernimmt den Einkauf
Gartner sagt einen massiven Wandel im globalen Handel voraus.
Laut einer aktuellen Studie werden KI-Agenten bis 2028 weltweit B2B-Einkäufe im Wert von über 15 Billionen Dollar verhandeln und abwickeln.
Das bedeutet, dass fast 90% aller B2B-Transaktionen in einen „Machine-to-Machine“-Modus wechseln könnten, bei dem der Mensch kaum noch eingreifen muss.
Diese Entwicklung schafft eine Kluft im Wettbewerb: Unternehmen, die KI-Agenten für 80% ihrer kundenbezogenen Prozesse nutzen, werden ihre Konkurrenz voraussichtlich weit abhängen.
Kein Wunder also, dass ERP-Anbieter gerade um die Wette rüsten, um KI in ihre Plattformen zu integrieren. Dieser Trend dürfte so schnell nicht abreißen.
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